FONA-Forum 2024
Unter dem Motto „Gemeinsam forschen. Nachhaltigkeit gestalten. Zusammenhalt stärken." fand das FONA-Forum 2024 vom 9. bis 11. Oktober im Futurium Berlin statt.
FONA-Forum mit neuem Format
Mit dem FONA-Forum 2024 hat das BMBF bewusst die bekannten Veranstaltungsformate aus Frontalvorträgen und Podiumsdiskussionen verlassen und aus Zuhörenden echte Mitwirkende gemacht. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Research Institute for Sustainability (RIFS) konzipiert und durchgeführt.
Über drei Tage hinweg haben rund 200 Vordenkerinnen und Vordenker aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft in wechselnden Kleingruppen zu folgenden Fragen intensiv diskutiert und gearbeitet.
- Wie gelingt wirksame Forschung für Nachhaltigkeit in einer sich schneller drehenden Welt?
- Was bedeutet gesellschaftlich wirksame Forschung?
- Welchen Beitrag leistet die Forschung jedes Einzelnen zur Nachhaltigkeitstransformation?
IM MITTELPUNKT STANDEN DIE GRUPPENDISKUSSIONEN
Mit Gesprächsinseln für 5-7 Personen wurde Raum für den vertieften inhaltlichen Austausch in wechselnd zusammengesetzten Gruppen geschaffen. Während der verschiedenen Diskussionsrunden arbeiteten die Mitwirkenden je nach aktuellem Schwerpunkt teils mit Ihren „Peers", also Personen mit ähnlichem thematischen Hintergrund und teils mit anderen Akteursgruppen zusammen. Im Plenum teilten einzelne Mitwirkende die Impulse und Perspektiven aus den Gruppendiskussionen. Dort wurden auch themenübergreifende Impulse gesetzt, wie der wirksame Einsatz von KI für das Erreichen der Klimaziele oder die Stärkung des Transfers von Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft.
Neue Erkenntnisse und erste Projektideen
Das Format war darauf ausgerichtet, neue Erkenntnisse zu gewinnen und diese so zu bündeln, dass sie nach der Veranstaltung wirksam in der eigenen täglichen Arbeit umgesetzt werden können. So wurden im Plenum zum Abschluss der Arbeitsgruppen bereits erste konkrete Projektideen geteilt. Das Spektrum reichte dabei von neuen interdisziplinären Forschungsprojekten zu Themen wie Klima und Gesundheit bis hin zu einer „Berliner Erklärung für Nachhaltigkeit".
Fishbowl mit wichtigen Botschaften für zukünftige Forschung
Das abschließende Fishbowl-Gespräch eröffnete Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. „Innovationen erfordern Offenheit, Dialog und Teamarbeit. Damit wir vorankommen, braucht es all unsere Kräfte. Am besten gebündelt und zielgerichtet. Nur so können wir Geschwindigkeit aufnehmen, für einen nachhaltigen Wandel und für einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt.", so die Ministerin.
Ein zentrales Thema der Diskussion war die Verbindung zwischen transdisziplinärer Forschung und Demokratieprozessen. Neben technologischen Innovationen ging es in den Diskussionsbeiträgen vor allem auch um soziale Innovationen und das Verständnis der Innovationsprozesse. „Wie entsteht eine kritische Masse, die eine Erfindung aufgreift und in ihre sozialen Praktiken, ihr Leben integriert? Es ist wichtig, die Forschung darauf zu richten, was Menschen für ihr gutes Leben als entscheidend ansehen. Wie können zum Beispiel Sharing-Konzepte im ländlichen Raum Lösungen für eine verbesserte Mobilität bieten?"
Entscheidend dabei ist auch, wie Ergebnisse und Wissen in die Anwendung kommen. „Wie lernen wir eigentlich, wenn wir aus der Uni raus sind? Über die üblichen Angebote wie Veröffentlichungen und Datenbanken lernt außerhalb der Wissenschaft fast niemand. Die Frage ist, was passiert in den 30-35 Jahren zwischen Studium und Rente? Die fruchtbarsten Austausche und Zugewinne an Wissen entstehen fast immer im persönlichen Kontakt. In Form von Gruppen, die miteinander denken und sich gegenseitig verständnisvoll weiterhelfen, wie bei dieser Konferenz."
Hier kann KI zum Changemaker in der Forschung werden. „KI ist etwas, das sehr häufig mit Datenschutz, mit Problemen, mit Herausforderungen verknüpft und oft auch missverstanden wird. KI können wir weiterentwickeln, Algorithmik können wir weiterentwickeln. Wir können KI aber auch als Werkzeug einsetzen. Für die Forschung wird KI so zum Changemaker, weil wir viele Prozesse, die zeitaufwändig sind, künftig mit KI-Anwendungen vereinfachen können. Es geht auch darum, die Ergebnisse der Forschung mit KI noch besser und effizienter aufzubereiten, so dass wir nicht nur die obere Spitze des Eisbergs verfügbar machen, sondern auch das, was darunter liegt."
Die Politik sollte von Anfang an eingebunden werden, um geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen für die Nutzung und Verbreitung nachhaltiger Innovationen zu schaffen. „Viele Aspekte, die wir erarbeiten, können nur mit Unterstützung der Politik umgesetzt werden, weil Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit, KI oder erneuerbare Energien einen Paradigmenwechsel in der Regulierung erfordern. Daher muss Politik die Ergebnisse verarbeiten und von Anfang an mitdenken, um bei Bedarf den gesetzlichen Rahmen anpassen zu können."
Erste begeisterte Rückmeldungen
Eine komplett interaktive Konferenz in dieser Größenordnung mit einer Gruppe von Menschen, die sich größtenteils nicht kannten und in Bezug auf ihr Alter, ihre Disziplinen und thematischen Schwerpunkte aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen, war ein Experiment. Erste begeisterte Rückmeldungen zeigen, wie sehr das Format geschätzt wurde und sich Menschen auch am Ende des langen zweiten Tages „energetisiert" oder „belebt" fühlten. Hier einige Stimmen zum FONA-Forum 2024:
„Das Format finde ich überragend. Wir kommen zusammen, nehmen uns alle die Zeit. Keiner hat das Handy in der Hand oder den Laptop aufgeklappt. Wir konnten ungestört zusammen diskutieren, das war hervorragend."
„Mit diesem Forum haben wir die FONA-Community gestärkt. Denn eine wirksame Community entsteht nicht nur durch eine kritische Masse, sondern auch durch eine kritische Vernetzungsdichte. Das haben wir mit diesem Forum erreicht."
„Was für ein außergewöhnliches Setting und eine tolle Erfahrung. Ich saß in einer Runde neben einem renommierten Institutsleiter und einer Masterstudentin. Dieser intensive Austausch über Hierarchien, Status, Disziplinen und Organisationen hinweg war einzigartig und zukunftsweisend."
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